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Das sind die Geschichte von meinmaikaempfer: Die Geburt unseres Sohnes hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Es war ganz anders als vorher – ohne Vorbereitung. Ich schreibe diesen Beitrag als Mama, die das alles selbst erlebt hat. Frühchen bringen viel Schwung in das Leben – darum ist es wichtig, Erfahrungen weiterzugeben.

Alles hat in Deutschland angefangen. Die Geburt war unerwartet, chaotisch und überwältigend. Man vergisst nie, wie es ist, sein Baby zum ersten Mal nicht auf dem Arm, sondern durch eine Glasscheibe zu sehen. Jetzt dreht sich alles um Inkubatoren, Sauerstoff, Pflegegrade und wie viel Gewicht noch da ist.

Was wirklich zählt – und was wir gelernt haben

Am Anfang ging es um drei Dinge: Vertrauen in das Klinikteam, kleine Fortschritte feiern und nicht zurückbleiben. Frühchen-Eltern müssen nicht nur stark sein. Sie dürfen auch schwach sein. Es ist okay, zu weinen, wütend zu sein oder sich müde zu fühlen.

1. Hilfe annehmen ist kein Zeichen von Schwäche
Hol dir Hilfe von Familie, Freunden, dem Personal der Klinik oder von Beratungsstellen. Du musst das nicht allein durchstehen. In Deutschland gibt es viele Anlaufstellen für Familien mit Frühgeborenen, zum Beispiel der Bundesverband „Das Frühgeborene Kind e.V.“ oder die Gruppe „fruehchenwelt“ vor Ort. Googelt, um zu sehen, was zu euch passt.

2. Frühchenkleidung – kein Luxus, sondern Notwendigkeit
Wir haben schnell gemerkt, wie wichtig es ist, dass Frühchen die richtige Kleidung haben. Normale Sachen waren zu groß, zu steif oder unpraktisch. Deshalb haben wir das Projekt „meinmaikaempfer“ gestartet. Eltern haben echte Ideen für Eltern.

3. Fahrtkosten? Kannst du dir zurückholen!
Das wusste ich vorher nicht. Wenn du oft mit dem Baby ins Krankenhaus fährst, kannst du das von der Krankenkasse erstattet bekommen. Bitte den Arzt um eine Bestätigung.

4. Pflegegrad beantragen – besser früher als später
Frühchen, die mehr Betreuung brauchen, sollten früh einen Pflegegrad beantragen. Das ist keine Unterstützung, sondern eine echte Hilfe – mit Geld und Organisation. Es bringt Therapien und Hilfen, die man sonst nicht so leicht bekommt.

5. Nicht jedes Kind kann die Sonde gleich loswerden
Das ist auch wahr. Manche Frühchen brauchen länger, zum Beispiel beim Trinken, Atmen oder bei der Entwicklung. Später brauchten wir einen Button. Kein Drama. Scheitern ist nicht möglich. Es gibt noch einen anderen Weg, der genauso gut funktionieren kann.

6. Mit Tracheostoma leben – unser Alltag
Ein Tracheostoma war für uns ein großer Schritt. Aber es hat uns auch geholfen. Es war wichtig, dass alles gut erklärt wird. Man braucht eine Gruppe von Leuten, mit denen man sich austauschen kann. Zum Beispiel in der Facebook-Gruppe „Tracheostoma und Sondenkids“.

7. Schwerbehindertenausweis? Klingt hart – hilft aber
Wenn dein Kind eine Beeinträchtigung hat, ist der Ausweis eine Erleichterung. Er eröffnet viele Möglichkeiten, die ohne ihn verschlossen bleiben. Das ist nicht nur wegen der Freifahrt oder Steuererleichterung.

8. Und dann? Einfach weitermachen.
Jeder Tag zählt. Und jeder kleine Schritt nach vorn. Wir feiern heute Dinge, die andere vielleicht gar nicht wahrnehmen würden – ein Lächeln, ein Bissen Brei, ein selbst gemachter Schritt. Genau das macht es so besonders.

Fazit: Du bist nicht allein. Und du musst auch kein Held sein.

Frühchen sind kleine Kämpfer. Auch Eltern von Frühchen sind stark. Lass dich begleiten. Hol dir Rat. Nimm Hilfe an. Du musst nicht alles perfekt machen.

Falls du Fragen hast oder Erfahrungen teilen möchtest, schreib uns gern über meinmaikaempfer.de – wir sind eine Community von Eltern für Eltern.